1441,35 €
beträgt die staatliche Rente für denjenigen, der 45 Jahre lang das Durchschnittsgehalt verdient hat.
Einmal jährlich listet die Renteninformation die voraussichtlichen individuellen Bezüge im Ruhestand auf. Rund 1500 Euro im Monat sind das zum Beispiel für rund ein Viertel der deutschen Männer.[1] Doch je näher man den Details kommt, desto kleiner wird der Betrag – ähnlich wie der Scheinriese Herr Tur Tur aus Michael Endes Buch „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“, der aus der Ferne betrachtet gigantisch wirkt, doch immer mehr an Größe verliert, je näher er einem kommt. Vier Faktoren sind für das Schrumpfen der Rentenbezüge bestimmend:
Faktor 1: Der Fiskus fordert seinen Anteil
Auf die Ruhestandsbezüge entfällt Einkommensteuer.[2] Die Renteninformation erwähnt das allerdings nur am Rande. Bereits ab einer monatlichen Rente von 765 Euro sind derzeit Steuern zu zahlen. So sorgt ein Freibetrag (2019 in Höhe von 9168 Euro) dafür, dass ein ganzer Teil der Rentnerschaft vom staatlichen Zugriff verschont bleibt. Doch schon eine einfache Rentenerhöhung kann dazu führen, den jährlichen Freibetrag zu überschreiten.
Faktor 2: Die Krankenversicherung knabbert am Ruhegeld
Der Krankenversicherungsbeitrag liegt bei 14,6 Prozent. Der Rentenversicherungsträger zahlt davon die eine Hälfte[3], die andere Hälfte muss der Rentner selbst berappen – also 7,3 Prozent. Ein Ruheständler mit einer Rente von beispielsweise 1000 Euro zahlt somit 73 Euro für die Krankenversicherung selbst.
Faktor 3: Die Inflation wirkt in aller Stille – aber kräftig
Zumindest auf längere Zeiträume. Beispiel: In einem Jahr macht eine Geldentwertung von zwei Prozent aus 1000 Euro einen Betrag von gut 980 Euro. Klingt nicht so dramatisch? Nach 30 Jahren sind die 1000 Euro nur noch knapp die Hälfte wert. Das bedeutet eine Halbierung der Kaufkraft.
Faktor 4: Das Rentenniveau sinkt
Bis zum Jahr 2059 soll es von 48,16[4] auf etwa 41,9 Prozent des Nettodurchschnittsverdienstes absacken, prognostizieren Experten.[5] Das hat fatale Folgen, weil in der Regel rund zwei Drittel des Einkommens von Ruheständlern aus der gesetzlichen Rente stammen.[6]
Was ist also zu tun?
Eigeninitiative und zusätzliche Vorsorge ist gefragt, um im Ruhestand die Rentenbezüge zu ergänzen und den gewohnten Lebensstandard halten zu können.
Dafür steht eine breite Palette an Anlagemöglichkeiten zur Verfügung. Sie reicht von staatlich geförderten Altersvorsorgeprodukten bis hin zu klassischen Fondssparplänen auf Aktien. Doch Fakt ist: Wer in Niedrigzinszeiten die Chance auf eine ansehnliche Rendite wahren will, muss ins Risiko gehen – sprich: Auf Aktien setzen. Was jedoch die richtige Lösung ist, hängt immer von der individuellen Situation und Risikoneigung des Einzelnen ab. Wichtig ist nur, überhaupt aktiv zu werden. Denn eins gilt für alle: Nichtstun ist keine Option.