Der dramatische Investitionsstau bei der amerikanischen Infrastruktur ist kein neues Thema. Bereits im letzten Wahlkampf setzte der spätere Präsident Donald Trump das Thema auf die Agenda und wurde nicht müde zu betonen, in welch einem schlechten Zustand Amerikas Straßen und Flughäfen seien. Ein Punkt, der ihm ausnahmsweise Zuspruch von allen Seiten sicherte.
Heute ist klar: 200 Milliarden US-Dollar will die US-Regierung aus Bundesmitteln zur Verfügung stellen, um "strahlende neue Straßen, Brücken, Autobahnen, Schienen und Wasserwege durch unser Land" zu bauen, so der Präsident. Das ist auch dringend notwendig, wie eine McKinsey-Studie zeigt – nicht nur in Amerika, sondern auf der ganzen Welt.
Billionen müssen in Infrastruktur investiert werden
Das Beratungsunternehmen geht in seiner Studie davon aus, dass in Zeiten der Digitalisierung und Globalisierung bis 2030 weltweit jährlich 3,3 Billionen Dollar in die Infrastruktur investiert werden müssen, damit diese mit dem globalen Wachstum Schritt halten kann[1].
Infrastruktur-Investitionen in neuen Dimensionen
Eine Prognose von McKinsey zeigt den stetigen Aufwärtstrend bei den weltweiten Infrastrukturausgaben. Die Jahreswachstumsraten des Investitionsvolumens dürften langfristig im mittleren bis höheren einstelligen Bereich liegen.
Quelle: McKinsey Global Institute, Bridging Global Infrastructure Gaps, Stand: Juni 2016
Auffällig: Die asiatischen Staaten sind in Bezug auf den Ausbau der Infrastruktur ein Vorbild. In China etwa entsteht derzeit ein modernes Stromnetz im Eiltempo, die getätigten Investitionen im Reich der Mitte seien nicht nur ausreichend, sondern würden den Bedarf übertreffen, heißt es in der Studie der Unternehmensberatung. Für Deutschland fällt das Zeugnis bedeutend schlechter aus.
Deutschland will mit neuen Infrastruktur-Investitionen aufholen
Rund 0,4 Prozent des Bruttoinlandproduktes sind laut McKinsey in Deutschland pro Jahr an Mehrinvestitionen notwendig, um den zukünftigen Herausforderungen der vernetzten Welt gerecht zu werden. Der Internationale Währungsfonds (IWF) kommt zu einem ähnlichen Schluss. Deutschland sollte angesichts der rund laufenden Konjunktur mehr in seine Zukunft investieren und sich mit Blick auf die alternde und schrumpfende Bevölkerung "kraftvoller" auf künftige Herausforderungen vorbereiten, mahnt der IWF[2].
Bedarf in jedem Bereich
3,3 Billionen Dollar an Investitionen sind laut McKinsey-Modell jährlich von 2016 bis 2030 nötig. Das wäre für diesen Zeitraum insgesamt ein Ausgabenvolumen von rund 50 Billionen US-Dollar.
Quelle: McKinsey Global Institute, Bridging Global Infrastructure Gaps, Stand: Juni 2016
Sorge macht dem IWF vor allem, dass ein "großer Teil der deutschen Jobs", anfällig für den Technologiewandel sei. Symptomatisch dafür: Der Ausbau von schnellem Internet und digitaler Technologien ist in Deutschland schon lange ein Thema. Wohl auch deshalb kündigte Bundesfinanzminister Olaf Scholz jetzt an, bereits in diesem Jahr rund 2,4 Milliarden Euro in die digitale Infrastruktur Deutschlands investieren zu wollen.
Wer vom Infrastruktur-Boom profitiert
Für den Infrastruktur-Sektor bedeutet der weltweite Bedarf vor allem eines: volle Auftragsbücher. Sowohl klassische Konzerne, die in der Baubranche tätig sind, sowie neue Tech-Konzerne aus der Telekommunikationsbranche dürften von dieser Entwicklung profitieren. Besonders interessant: Gerade die Unternehmen der "old economy", also klassische Industrieunternehmen, punkten in der Regel mit relativ stabilen Erträgen und hohen Dividenden. Mit einem Aktien-Fonds wie dem Deutsche Invest I Global Infrastructure, der in weltweit agierende Infrastruktur-Firmen investiert, können Anleger von den Perspektiven des Sektors profitieren.
Alle Infos zum Deutsche Invest I Global Infrastructure