Inflation und Kaufkraft

Sie verlieren Geld! Ohne es zu merken.

Die aktuell steigenden Preise spüren wir vor allem an der Supermarktkasse – klar. Doch auch unser Erspartes ist davon betroffen. Der entscheidende Unterschied: Wir kriegen meist gar keinen Wind davon, wie unser Geld davonfliegt. Weil sich an den 3000 Euro auf unserem Girokonto und Sparbuch ja betragsmäßig nichts ändert. Aber ist das wirklich so? Auch bei der aktuellen Inflationsrate?


Hatten Sie diesen Sommer Gelegenheit für einen Fahrradausflug ins Grüne? Mit ausreichend Proviant im Rucksack? Dann stellen Sie sich mal vor, wie Sie sich fühlen würden, wenn Sie am Zielort vom Fahrrad absteigen und feststellen müssten, dass der Rucksack ein Loch hatte – und ein Großteil der Verpflegung unterwegs verloren gegangen wäre. Aus dem leckeren Picknick am Badesee wird also entweder nichts – oder sie greifen erneut ins Portemonnaie, um am Kiosk für Nachschub zu sorgen. In beiden Fällen ziemlich ärgerlich.

Noch ärgerlicher wäre es allerdings, wenn Ihr Rucksack statt mit Sandwiches, Gummibärchen und Saftschorle mit Geldscheinen gefüllt gewesen wäre, die unbemerkt während der Fahrt die Fliege gemacht hätten. Undenkbar? Nun, dieses Bild umschreibt jedenfalls recht passend die derzeitige Situation vieler Anleger. Ihr Rucksack? Das Sparkonto. Der Proviant? Ihr mühsam für später zurückgelegtes Finanzpolster. Das Loch im Rucksack? Die Inflation, die quasi unbemerkt und unwiederbringlich dieses Geld davonfliegen lässt. Und dieses Loch ist im Moment so groß wie schon lange nicht mehr.



Die hohe Inflation macht sich auch bei der Geldanlage bemerkbar.

Die Verzinsung von Girokonten und Sparbüchern kann die hohe Inflationsrate meist nicht ausgleichen.

Um diesen Kaufkraftverlust zu verhindern, können langfristige Sparpläne in Aktienfonds besser geeignet sein.


    Steigende Preise: nicht nur an der Supermarktkasse

    Beim Einkaufen begegnet uns die Inflation in Form von Preissteigerungen bereits tagtäglich: Egal ob Brot, Nudeln, Fleisch oder Schokolade – an der Kasse bleibt uns oft die Spucke weg, wie teuer alles geworden ist. Nicht weniger dramatisch sind die gestiegenen Energiekosten für z.B. Strom und Gas.

    Inflation – woher kommt sie eigentlich?

    Von Inflation sprechen wir, wenn unser Geld im Lauf der Zeit immer weniger wert wird, weil die Preise für Waren und Dienstleistungen immer weiter steigen. Für die gleiche Menge Geld erhalten wir also immer weniger Gegenwert an Produkten oder Leistungen, oder anders ausgedrückt: die Kaufkraft des Geldes sinkt. Dies wird mit der Inflationsrate ausgedrückt, sinnigerweise auch Teuerungsrate genannt.

    Im Moment ist davon ganz besonders der Energiesektor betroffen. Die hier gestiegenen Preise betreffen uns einerseits direkt – wenn wir zum Beispiel die Heizung oder die Klimaanlage aufdrehen, andererseits aber auch indirekt: Denn die hohen Energiepreise wirken sich ja auch auf die Produktionskosten vieler Waren aus. Diese Verteuerung geben die Hersteller am Ende ebenfalls an die Verbraucher weiter, die dann noch tiefer in die Tasche greifen müssen.

    Inflationsrechner

    Sie sparen fleißig und haben sich eine schöne Summe für später zurückgelegt? Jetzt machen Sie sich aber Gedanken wegen der Inflation und fragen sich: Wieviel wird mein Geld in zwei, fünf oder 10 Jahren noch wert sein? Wieviel kann ich mir dafür dann noch kaufen?
    Machen Sie hier den Check

    Doch was können wir dagegen tun?

    Die schlechte Nachricht zuerst: Wer sein Geld zum Beispiel auf einem herkömmlichen Sparbuch parkt, dem wird es ähnlich ergehen, wie dem Radfahrer mit dem Loch im Rucksack. Die Zinsen dort sind einfach zu niedrig, um die derzeitige Inflation auszugleichen, und die Kaufkraft des Vermögens sinkt Jahr für Jahr – trotz Geldanlage wohlgemerkt.

    Ein Rechenbeispiel macht das deutlich: Im August 2022 lag die Teuerungsrate in Deutschland bei 7,9 Prozent[1]. Für 1.000 Euro können Sie sich nach einem Jahr also nur noch Waren und Dienstleistungen im Gegenwert von 930 Euro kaufen, weil diese währenddessen teurer geworden sind. Oder anders ausgedrückt: Ihr Vermögen hat 70 Euro an Kaufkraft verloren.

    Das Phänomen des unbemerkten Kaufkraftverlusts betrifft nicht nur das (eigentlich gar nicht so) gute, alte Sparbuch, sondern alle festverzinslichen Anlageformen, wie Anleihen sowie Tages- und Festgelder, deren Verzinsung derzeit ebenfalls weit unter der aktuellen Inflationsrate liegt. Entscheidend ist nämlich nicht der Nominalzinssatz, also der Satz, zu dem eine Anlageform am Markt angeboten wird, sondern der Realzins. Das ist der Wert, der herauskommt, wenn man die Inflationsrate vom Nominalzinssatz abzieht. Vergleichen Sie mal die Angebote am Markt. Sie werden im Moment kaum festverzinsliche Anlageformen finden, die der Inflation ein Schnippchen schlagen.

    Die aktuelle Realverzinsung vieler festverzinslicher Anlageformen ist zu gering, um die Inflation auszugleichen.

    Die aktuelle Realverzinsung vieler festverzinslicher Anlageformen ist zu gering, um die Inflation auszugleichen.

    Ihr Geld schmilzt. Was tun bei Inflation?

    Was versteht man eigentlich unter Inflation? Wie wird sie berechnet und woher kommt sie? Was wir dagegen tun können, dass unser Angespartes weniger wert wird.
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    Mit Aktienfonds der Inflation davonradeln

    Somit gilt: Sparen ist gut, allerdings nur mit einer Geldanlage, die Ihr Vermögen bewahren  kann oder – noch besser – vermehren kann. Mit einem Sparplan für Aktienfonds zum Beispiel. Und das ist – endlich! – die gute Nachricht. Die Renditeerwartung liegt bei einer Vielzahl von Aktienfonds immer noch um einiges höher als bei festverzinslichen Anlagen – auch, wenn die Zinsen langsam wieder Fahrt aufnehmen. Naturgemäß sind höhere Chancen aber auch mit höheren Risiken verbunden.

    Zur Orientierung hilft manchmal ein Blick in die Vergangenheit. Die Aktienmärkte wurden immer wieder von Krisen erschüttert. Der deutsche Fondsverband BVI berechnet seit vielen Jahren die Renditen von verschiedenen Anlageformen. Für Fondssparpläne in globale Aktienfonds hätten Sie folgende durchschnittliche Renditen erzielen können:[2]

    • 10 Jahre Laufzeit: 5,9% pro Jahr
    • 15 Jahre Laufzeit: 7,2% pro Jahr
    • 20 Jahre Laufzeit 6,4% pro Jahr
    • 25 Jahre Laufzeit: 6,0% pro Jahr

    Es gab also immer schon bessere und schlechtere Jahre. Die Durchschnittswerte können sich aber sehen lassen.

    Generell macht es also Sinn mit Fondssparplänen, das Vermögen für einen längeren Zeitraum –anzulegen . Oder – um bei unserem Bild zu bleiben – nicht nur um den Block zu radeln, sondern eine längere Tour zu planen.: Der Proviant aus dem Rucksack schmeckt dann mit Sicherheit noch besser.


    Fonds enthalten Risiken. Der Anteilswert kann jederzeit unter den Kaufpreis fallen, zu dem der Kunde den Anteil erworben hat.

    5 kuriose Geschichten Geld zu verlieren

    Scheine im Wind

    100.000 Euro auf Autodach vergessen

    Am 22. März 2016 hat ein Mann einen Umschlag mit 100.000 Euro auf sein Autodach gelegt. Er vergaß das Geld und verlor es während einer Fahrt durch die Hildesheimer Innenstadt. Der 56-Jährige hatte das Geld von seinem Konto abgehoben, weil er es zuhause sicherer wähnte als bei der Bank. Kurz danach wollte er den Betrag doch wieder zurück zur Bank bringen. Warum auch immer. Die anschließende Suche nach dem Geld brachte ebenso wenig Erfolg wie die ausgesetzte 10.000 Euro Belohnung.

    Asche zu Asche

    520.000 Euro verheizt

    Der Besitzer einer Werkstatt in Soest bat zum Jahreswechsel 2014/2015 einen Freund, während seines zweiwöchigen Urlaubs nach dem Rechten zu sehen. Der Freund machte die Heizung an und verwandelte fast 520.000 Euro in Asche. Der Werkstattbesitzer hatte seine ganzen Ersparnisse im Heizkessel versteckt. Der Freund sagte, es sei kalt in der Werkstatt gewesen, daher habe er die Heizung angemacht. Eine gute halbe Million in einer Nacht zu verheizen, macht die momentanen Heizkosten nahezu mehr als günstig.

    Wisch und weg

    800.000 Euro beim Putzen aufgelöst

    In einem Dortmunder Kunstmuseum säuberte am 20. Oktober 2011 eine Putzfrau eine Gummiwanne. Unglücklicherweise gehörte der Gummitrog zu einer Kunst-Installation mit dem Namen: "Wenn's anfängt durch die Decke zu tropfen". Das Werk aus dem Jahr 1987 hat einen Versicherungswert von etwa 800.000 Euro. Die Installation stellt einen Turm aus Holzlatten dar und war dem Museum erst Anfang dieses Jahres von einem Sammler ausgeliehen worden. Unter dem Holzgestell befindet sich der besagte Gummitrog. Dessen Patina habe die Putzfrau entfernt. Nach Einschätzung der Museumsrestauratorin ist der Ursprungszustand des Werkes nicht wiederherzustellen.

    Nur im Kopf

    Bitcoin-Millionär vergisst Passwort

    Ein deutscher Programmierer könnte rund 150 Millionen Euro besitzen. Eigentlich. Denn so viel wären seine 7.002 Bitcoins wert. Doch er hat leider das Passwort vergessen. Seitdem hat er es achtmal mit seinen beliebtesten Passwort-Kombinationen probiert – und achtmal ein falsches Passwort eingegeben. Beim zehnten Mal wären seine Bitcoins für immer verloren. Das Passwort versperrt den Zugang zu einer kleinen Festplatte, IronKey genannt. Diese besitzt die Schlüssel zu den Wallets, die seine Bitcoins enthalten.

    Hau mal raus

    Der 27. Oktober ist der Mit-Absicht-Geld-verlieren-Tag

    Seit 2009 feiern wir in Deutschland diesen bundesweiten „Feiertag“. Klingt in Zeiten von Inflation, heftigen Preissteigerungen und Gasumlage eher verrückt, hat allerdings eine löbliche Intention: Wenn man mit Absicht ein paar Cents, egal ob 5 oder 50, irgendwo hinterlässt, also „verliert“, so erleidet man keinen Verlust, der einen wirklich schmerzt. Gleichzeitig freut sich aber derjenige, der das Geld findet. Es geht also darum, andere Menschen glücklich zu machen. Und wenn man dabei sogar mal ein Scheinchen findet, macht das ja ganz besonders viel Freude.

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    Fondssparen mit DWS-Fonds

    1. Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1045/umfrage/inflationsrate-in-deutschland-veraenderung-des-verbraucherpreisindexes-zum-vorjahresmonat/ aufgerufen am 13.09.2022

    2. Quelle: BVI, Stand 30.06.2023. Sparplanzahlen_auf_einen_Blick_Q2_2023.pdf (bvi.de) Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Wertentwicklungen.

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