23. Feb 2021 Aktien

Zukunftstechnologien II – Die Corona-Verlierer holen auf

Firmen aus klassischen Industrien waren 2020 kaum gefragt. Die anspringende Konjunktur und mehr Investitionen in Zukunftstechnologien könnten aber in diesem Jahr die Wende bringen.

  • Die Wirtschaft hat in Bereichen wie Energieeffizienz, Automatisierung oder smarte industrielle Anwendungen großen Nachholbedarf.
  • Die an der Börse im Zuge von Covid-19 vernachlässigten Industrieunternehmen aus diesen Sektoren könnten nun von einem Technologieschub in der Wirtschaft profitieren.
  • Eine robuste Konjunkturentwicklung in den kommenden Jahren sollte dem zyklischen Industriesektor weiteren Auftrieb verleihen.
4 Minuten Lesezeit

Wir schreiben das Jahr 2030. Die vierte industrielle Revolution ist in vollem Gang. Intelligente, digital vernetzte Systeme und Herstellungsprozesse sind weltweit auf dem Vormarsch und verändern grundlegend die Art und Weise, wie Unternehmen produzieren. Cloud Computing, Analytik, Robotik und das Internet der Dinge sorgen dafür, dass Maschinen schneller und flexibler auf unterschiedliche Anforderungen reagieren können. Im Zuge der verstärkten Technisierung verschwinden alte Industrien und machen neuen Geschäftsmodellen Platz.

Vernetzung von Mensch und Maschine

Industrie 4.0 lautet das Schlagwort, das die Vision einer stärkeren Vernetzung von Menschen, Maschinen und Fertigungsprozessen beschreibt. Angetrieben wird die Entwicklung nicht zuletzt durch die Covid-19-Pandemie, die viele Unternehmen dazu gezwungen hat, ihre Geschäftsmodelle den neuen Gegebenheiten anzupassen. Hinzu kommt, dass der Industriesektor Teil der Lösung ist, um unser Leben umweltfreundlicher zu gestalten.

Smarte Technologien tragen entscheidend dazu bei, die Umweltbelastung zu verringern.

„Wenn wir dieses Ziel erreichen wollen, führt kein Weg an erneuerbaren Energien oder effizienter Gebäudetechnik vorbei“, erklärt Marcus Poppe, der den DWS Smart Industrial Technologies managt. Sein Fonds ist auf Unternehmen spezialisiert, die in industriellen Wachstumsfeldern agieren. Dazu gehören neben Automatisierung, Digitalisierung und Energieeffizienz auch E-Commerce oder Infrastruktur. „Unser Schwerpunkt liegt auf Unternehmen mit aussichtsreichen Geschäftsmodellen, die neben strukturellem auch zyklisches Wachstum erzielen können“, erläutert Poppe.

Industrieunternehmen holen auf

Indes, viele Zykliker standen im Corona-Jahr 2020 an der Börse im Abseits. Das änderte sich erst gegen Jahresende, als Erfolge bei der Impfstoffentwicklung Hoffnungen auf ein Ende der Pandemie schürten. „Die Chancen stehen gut, dass sich die Aufholjagd in der nächsten Zeit fortsetzen wird“, glaubt der DWS-Experte. Denn die Rahmenbedingungen für zyklische Industrieunternehmen scheinen so günstig wie lange nicht zu sein.

Milliardenschwere Ausgabenprogramme der EU und der USA zur Bewältigung der Pandemiefolgen dürften der Konjunktur entscheidende Impulse geben.

Zum einen dürfte die Weltwirtschaft nach dem herben Einbruch wieder auf Wachstumskurs einschwenken, weil die Zinsen niedrig sind und die USA sowie Europa milliardenschwere Ausgabenprogramme auf den Weg gebracht haben. „In den 2010er-Jahren investierten Unternehmen zudem nur verhalten, so dass heute Nachholbedarf besteht“, ergänzt Poppe. So könnten der erwartete Investitionsboom und die wachsende Verbreitung digitaler Technologien einer neuen Ära des Fortschritts den Weg bereiten. Prägende Elemente dabei sind beispielsweise die weitere Fabrikautomatisierung via Robotik, eine enge Interaktion von Mensch und Maschine oder die Auswertung von Markt- und Produktionsdaten in Echtzeit.

Weiterer Schub für die Transformation geht von den sogenannten „Grünen Deals“ aus, mit denen die Wirtschaft auf mehr Nachhaltigkeit getrimmt werden soll. „Ein großes Potenzial können dabei Maßnahmen für mehr Energieeffizienz im Gebäudesektor entfalten, der einen wesentlichen Anteil an den Treibhausgasemissionen hat“, erläutert der Fondsmanager. Und weil hier mehr als die Hälfte des Geschäfts auf wiederkehrende Einnahmen aus Wartung und Ersatzinvestitionen entfällt, kann ein Investment in diesem Bereich tendenziell stabilisierend auf die Entwicklung des Fonds wirken.

Engpässe im Transportsektor

Auch bei der klassischen Infrastruktur Straße, Schiene, Luftfahrt und Schiffsverkehr stehen die Ampeln auf Grün. Nicht zuletzt, weil die Coronavirus-Pandemie den Handel über das Internet angeschoben hat. „Die Menschen sitzen zuhause und gehen weltweit shoppen“, verdeutlicht der DWS-Manager. Das hat die Nachfrage nach Containertransporten aus China und in der Folge die Frachtraten drastisch in die Höhe getrieben. Befürchtungen, wonach die Globalisierung ihren Höhepunkt überschritten hat und wieder ein Stück weit zurückgedreht werden könnte, teilt Poppe nicht: „Die Vorteile der weltweiten Arbeitsteilung gelten unvermindert weiter.“

Mit der tendenziell etwas zyklischeren Ausrichtung des Smart- Industrial-Technologies-Fonds fühlt sich Poppe derzeit wohl: „Wenn sich das Wirtschaftswachstum in den kommenden zwei Jahren robust entwickelt, was angesichts der Rahmenbedingungen zu erwarten ist, dürfte der Industriesektor ordentliche Wachstumsraten erzielen“, gibt er sich zuversichtlich. Die Verlierer von gestern könnten dann zu den Gewinnern von morgen werden.

 

Jetzt Teil I lesen: Wachstumswerte dürften von Covid-19 profitieren

Fondsdetails des DWS Smart Industrial Technologies LD

Verwaltungsgesellschaft

DWS Investment GmbH

Währung

EUR

Auflegungsdatum

24.04.2006

Fondsvermögen

1.079,59 Mio. EUR

Fondsvermögen (Anteilklasse)

844,63 Mio. EUR

Ertragsverwendung

Ausschüttung

Ausgabeaufschlag

5,00%

Kostenpauschale

1,450%

zzgl. erfolgsbezogene Vergütung

Nein

Laufende Kosten
(Stand: 30.09.2020)

1,450%

zzgl. erfolgsbezog. Vergütung

N/A

zzgl. Vergütung aus Wertpapierleihe

0,002%

Risiken des DWS Smart Industrial Technologies LD

  • Der Fonds legt in Aktien an. Aktien unterliegen Kursschwankungen und somit auch dem Risiko von Kursrückgängen.
  • Das Sondervermögen weist aufgrund seiner Zusammensetzung/der von dem Fondsmanagement verwendeten Techniken eine deutlich erhöhte Volatilität auf, d.h., die Anteilspreise können auch innerhalb kurzer Zeiträume erheblichen Schwankungen nach unten oder nach oben unterworfen sein. Der Anteilswert kann jederzeit unter den Kaufpreis fallen, zu dem der Kunde den Anteil erworben hat.

Wertentwicklung des DWS Smart Industrial Technologies LD in den vergangenen 12-Monats-Perioden

Zeitraum

Netto

Brutto

03.02.2020 - 03.02.2021

17,58%

17,58%

03.02.2019 - 03.02.2020

21,15%

21,15%

03.02.2018 - 03.02.2019

-5,74%

-5,74%

03.02.2017 - 03.02.2018

10,8%

10,8%

03.02.2016 - 03.02.2017

27,97%

34,37%

Die Wertentwicklungen in der Vergangenheit, simuliert oder tatsächlich realisiert, ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Quelle: DWS International GmbH, Stand: 03.02.2021.

Wertentwicklung: MSCI World Industrials, MSCI World Information Technology

Index

01/16 - 01/17

01/17 - 01/18

01/18 - 01/19

01/19 - 01/20

01/20 - 01/21

MSCI WORLD INDUSTRIALS $ - TOTAL RETURN INDEX

23.9%

29.4%

-10.9%

16.4%

9.9%

MSCI WORLD IT $ - TOTAL RETURN INDEX

24.3%

42.6%

-2.1%

42.2%

38.8%

Die Wertentwicklungen in der Vergangenheit, simuliert oder tatsächlich realisiert, ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Quelle: Bloomberg L.P., DWS International GmbH, Stand: 10.02.2021.

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