- „Wir müssen uns von Datenpunkt zu Datenpunkt hangeln und immer wieder neu
bewerten“, sagt Björn Jesch, Global Chief Investment Officer. Unsicherheitsfaktoren gebe es einige. So sei momentan schwer einzuschätzen, ob die Sorge vor der nach wie vor zu hohen Inflation, einer Rezession oder der Ausbreitung der Probleme im Sektor der US-Regionalbanken am höchsten zu gewichten sei. Das mache die Prognosen für die weitere Entwicklung der Kapitalmärkte äußerst schwierig, sagt Jesch. - Nicht umsonst habe US-Notenbankchef Powell jüngst darauf hingewiesen, dass die Unsicherheit hoch sei, wie es in den USA mit der Inflation, dem Arbeitsmarkt und der Wirtschaft im Allgemeinen weitergehe. Selbst die Unternehmensergebnisse des ersten Quartals ließen einigen Interpretationsspielraum. Bei der Kapitalanlage sei Vorsicht und Flexibilität das Gebot der Stunde.
- Die zuletzt deutlich gesunkenen Renditen zehnjähriger US-Anleihen stützten immerhin die Bewertung des US-Aktienmarktes, besonders in zinssensitiven Bereichen wie dem Technologie- und dem derzeit positiv eingeschätzten Kommunikationssektor. Allerdings rechnen wir bis Jahresende mit höheren Zinsen als der Markt sie derzeit einpreist.
Themen, die die Kapitalmärkte bewegen
Konjunktur: Europa ist gut ins zweite Quartal gestartet
- Das annualisierte Wirtschaftswachstum ist in den USA im ersten Quartal 2023 mit plus 1,1 % recht mager ausgefallen. Im vierten Quartal des Vorjahres hatte die Wirtschaftsleistung noch um 2,6 % zugelegt.
- In Europa ist die Wirtschaft gut ins zweite Quartal gestartet, signalisiert der Einkaufsmanagerindex, der dank eines starken Dienstleistungssektors mit 54,4 Punkten ein 11-Monatshoch erreichte.
Zinspolitik: Die Europäische Zentralbank dürfte die Zinsen weiter anheben
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Wie erwartet hat die US-Notenbank die Zinsen zum zehnten Mal in Folge erhöht auf jetzt 5,00 bis 5,25 Prozent. Von weiteren Zinserhöhungen hat Fed-Chef Powell zuletzt nicht mehr gesprochen
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Auch die Europäische Zentralbank hat Anfang Mai die Zinsen um weitere 25 Basispunkte erhöht. Da die Kerninflationsrate weiterhin deutlich zu hoch ist, rechnen wir mit weiteren Zinserhöhungen.
Inflation: Nach wie vor deutlich zu hoch
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Der weitere Rückgang der Inflationsraten könnte in den USA langsamer ausfallen als von manchen Marktteilnehmern erwartet. Wir rechnen deshalb nicht vor dem zweiten Quartal 2024 mit Zinssenkungen.
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In der Eurozone dürfte die Kerninflationsrate im Frühjahr ihren Höhepunkt erreichen. In Japan rechnen wir mit sinkenden Inflationsraten, die Ende 2023 bei 2,5 Prozent liegen dürften.

* Quelle: International Energy Agency, Trends in electric light-duty vehicles – Global EV Outlook 2023
Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als falsch herausstellen können.
Quelle: DWS Investment GmbH, Stand: 09.05.2023