Sparen gehört zu den ältesten Tugenden, die Kindern beigebracht werden. Doch nicht nur der Nachwuchs legt fleißig Geld zur Seite. Auch Erwachsene tun das gern. Dabei gilt das Motto: Strategie schlägt Spontaneität. Fünf Punkte, die den Einstieg in ein zielgerichtetes Vorgehen erleichtern.


1. Der Notgroschen für unvorhergesehene Ereignisse

Ob für das Auto, die eigenen vier Wände oder eine Kreuzfahrt – die Motive, aus denen Menschen einen Teil ihres Geldes zurücklegen, sind vielseitig. Ersparnisse werden von Vielen als finanzielle Rücklage für unvorhergesehene Ereignisse gebildet. Die Frage ist: Wie hoch soll diese Rücklage sein? Verbraucherzentralen empfehlen für den sprichwörtlichen „Notgroschen“ zwei bis drei Netto-Monatsgehälter, die immer schnell verfügbar sein sollten. Denn ist das gesamte Vermögen fest angelegt, muss im Fall des Falles womöglich ein Kredit aufgenommen werden. Und das wird dann unnötig teuer. Denn in aller Regel liegen die Kreditzinsen über den Renditen, die sich bei der Geldanlage erzielen lassen. Deshalb sollte zunächst eine Liquiditätsreserve aufgebaut werden. Wer diese Reserve nicht zu Hause unter dem Kopfkissen aufbewahren möchte, für den kommen risikoarme Geldanlagen infrage, die kurzfristig ohne oder ohne nennenswerte Verluste aufgelöst werden können. Dazu gehören beispielsweise Spareinlagen, Tagesgeld oder Festgeld mit kurzen Laufzeiten.


2. Regelmäßig sparen für die Altersvorsorge

Neben dem Konsum gehört die Altersvorsorge zu den wichtigsten Sparzielen. Gerade für solche längerfristigen Sparvorhaben bietet sich der Vermögensaufbau mittels eines Sparplans an. Der ermöglicht es, in regelmäßigen Intervallen, beispielsweise jeden Monat, einen festen Betrag einzuzahlen. Ein großer Vorteil dieser Sparmethode: der disziplinierende Effekt. Denn Geld, das in einem Sparvertrag fest verplant ist, kann nicht für andere Ausgaben verwenden werden.


3. Anlegertyp und Anlagezeitraum bestimmen

Vor der Auswahl der passenden Produkte sollten sich Anleger zunächst klar werden, welche Anlageziele sie verfolgen und welche finanziellen Mittel dafür erforderlich sind. Eine weitere wichtige Frage: Wie ist es um die persönliche Risikotragfähigkeit bestellt? Denn davon hängt ab, in welche Anlageklassen sinnvollerweise überhaupt investiert werden sollte.

Ein weiterer wichtiger Punkt: die Anlagedauer. Wer auf sein Gespartes eventuell kurzfristig zugreifen können muss, sollte nur in Anlagen investieren, die voraussichtlich geringen Wertschwankungen unterworfen sind, um die Wahrscheinlichkeit von Verlusten gering zu halten.


4. Vor- und Nachteile staatlich geförderter Vorsorgeprodukte

Eine Möglichkeit regelmäßig zu sparen, bieten staatlich geförderte Produkte wie zum Beispiel ein Riester-Fondssparplan oder ein Riester-Banksparplan sowie die Rürup-Rente, auch Basisrente genannt. Die Vorteile solcher Produkte liegen vor allem in der staatlichen Förderung und der Auszahlungsgarantie der eingezahlten Beiträge am Ende der Laufzeit. Macht die staatliche Förderquote einen relativ hohen Anteil am Sparvolumen aus, spricht das für diese Produkte. Als Nachteil wird teilweise die fehlende Flexibilität gesehen. Denn anders als bei privaten Vorsorgeformen können Sparer auf das angesparte Vermögen vor Renteneintrittsalter nur bedingt zugreifen. Bei vorzeitiger Kündigung müssen meist alle Förderungen zurückgezahlt werden.


5. Privat vorsorgen: Fondssparpläne versus Lebensversicherungen

Die klassische kapitalbildende Lebensversicherung hat an Attraktivität als private Altersvorsorge in den vergangenen Jahren deutlich eingebüßt. Wegen des starken Rückgangs der Kapitalmarktzinsen befinden sich die Zinsgutschriften der Lebensversicherungen seit vielen Jahren im Sinkflug. 2017 garantierten die Lebensversicherer in Deutschland ihren Neukunden lediglich noch einen Zins von 0,9 Prozent.

Deutlich mehr Renditechancen kann dagegen das Fondssparen bieten. Dabei wird eine festgelegte Sparrate regelmäßig in Aktienfonds, Rentenfonds, Immobilienfonds oder sogenannte Multi-Asset-Fonds angelegt, die in unterschiedliche Anlageklassen investieren können. Fondssparpläne sind zeitlich nicht begrenzt. Es gibt also keinen End- oder Auszahlungszeitpunkt wie beispielsweise bei Lebensversicherungen. Ein weiterer Vorteil: Sparpläne können jederzeit beendet oder Fondsanteile verkauft werden, sollte einmal ein finanzieller Engpass auftreten.

Egal, für welchen Fondstyp Anleger sich entscheiden, bei der Auswahl des passenden Fonds gilt grundsätzlich: Nur in Produkte investieren, deren Anlagestrategie und mögliche Risiken für einen persönlich verständlich ist. Sich ausführlich informieren und keine überstürzten Entscheidungen treffen – diese Maxime sollte bei allen Entscheidungen zur Geldanlage berücksichtigt werden, natürlich auch bei langfristigem Sparen.

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Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als nicht zutreffend oder nicht korrekt herausstellen können.

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