Dividendenzahlungen sind in der Regel Anzeichen für erfolgreiche und gut wirtschaftende Unternehmen, die ihre Aktionäre am Unternehmenserfolg teilhaben lassen. Allerdings müssen die Ausschüttungen auch operativ erwirtschaftet worden sein und nicht etwa aus dem Eigenkapital entstammen. Für Anleger stellen Dividenden wiederum eine Art laufende Einnahmen aus dem investierten Anlagekapital dar. In den zurückliegenden Jahren der mageren Verzinsung von Festgeld oder Anleihen avancierten Dividendenzahlungen vielfach sogar zu einem Ersatz für Zinseinkünfte.

Laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung Ernst & Young lassen Unternehmen ihre Anteilseigner mehr denn je am Geschäftserfolg teilhaben. Der Studie zufolge schütten allein die 30 Werte im deutschen Leitindex Dax für das Geschäftsjahr 2017 in diesem Jahr Dividenden von insgesamt 36,1 Milliarden Euro aus, was einen Anstieg von 12,5 Prozent gegenüber den Ausschüttungen für 2016 und zugleich ein neues Rekordergebnis bedeutet (siehe Grafik 1).[1]

Dividenden im Aufwärtstrend

03_07_18_dividendensummen.png

Laut Analystenschätzungen stehen für deutsche Aktien neuerliche Dividendenrekorde an.
Quelle: DSW Dividendenstudie 2018; Boerse.ARD.de; 17.04.2018 https://boerse.ard.de/anlagestrategie/geldanlage/unternehmen-schuetten-rekord-dividende-aus100.html

Dividendenzahlungen nehmen weiter zu

Der Anstieg an Ausschüttungen spiegele die gute Entwicklung der meisten Dax-Konzerne im operativen Geschäft und auch die sehr gute Gewinnentwicklung wider, lautet der Tenor der Studie. Ernst & Young zufolge ist der gesamte Gewinn der Dax-Titel im vergangenen Jahr um zwei Drittel auf knapp 96 Milliarden Euro gestiegen. Vor allem aber rechnen die Marktbeobachter mit einer Fortsetzung des positiven Trends, sodass in den kommenden zwei Jahren der Ausschüttungsrekord erneut getoppt werden könnte.

Diese Aussichten auf Rekordzahlen wecken Begehrlichkeiten der Anleger und befeuern bisweilen eine regelrechte Jagd nach möglichst hohen Dividenden, respektive Renditealternativen zu den ausgefallenen Zinsen. Nicht selten führt dies auch dazu, dass Anleger fatalerweise auf pure Dividendenversprechen reagieren. Wenn die betreffenden Unternehmen dann feststellen, dass sie ihre Dividendenversprechungen nicht einhalten können und ihre Vorhersagen nach unten korrigieren, wird der Aktienkurs nicht selten mit erheblichen Abschlägen bestraft.“ Die Anleger haben dann nicht nur die verringerte Ausschüttung zu beklagen, sondern obendrein Kursverluste.

Dividendenenttäuschungen

03_07_18_dividendendifferenz.png

Je höher die erwartete Dividendenrendite, umso größer ist die Gefahr einer Enttäuschung.
Quelle: IBES Consensus FTSE World; DWS; Update DWS TOP Dividende; Frankfurt, 5. Juni 2018

In der Vergangenheit ließ sich häufig beobachten, dass Aktienanalysten mit ihrer Schätzung der künftigen Dividende eines Unternehmens über das Ziel hinausschießen und zu hohe Dividenden prognostizieren. Das zeigen beispielsweise Daten der Finanzdatenbank Thomson Reuters I/B/E/S für die Aktien im FTSE World Index. Vor allem dann, wenn die Analysten sehr hohe Dividendenrenditen vorhersagten, lagen sie mit ihren Schätzungen häufiger falsch (Quelle: DWS, I/B/E/S). Mit dem Grad der Enttäuschung gerät dann häufig auch der Aktienkurs des betreffenden Unternehmens unter Druck.

Dividendenenttäuschungen sind nicht auszuschließen

„Eine hohe Dividendenrendite ist nicht immer ein Zeichen von Substanz und Werthaltigkeit“, warnt Thomas Schüssler, Manager des Fonds DWS Top Dividende. „Im Gegenteil kann dies in Einzelfällen sogar ein Hinweis auf Schwierigkeiten im Unternehmen sein oder ein limitiertes Potenzial widerspiegeln.“[2] Doch wie die verlässlichen Dividendenzahler von den unsicheren Kandidaten unterscheiden? Dividendenexperte Schüssler präferiert hier als probates Mittel aktives Management, denn schließlich muss die Dividende vom Unternehmen operativ erwirtschaftet werden und hängt mithin vom Geschäftsverlauf und somit nicht zuletzt auch von der Entwicklung der Konjunktur ab.

„Wir sind überzeugt, dass das Investieren in Unternehmen mit hoher und vor allem nachhaltiger Dividendenrendite langfristig eine solide Basisstrategie für Investoren ist“, betont Schüssler.[2] Das bedeutet für ihn, dass er sich mit seinem Fonds zum einen auf Aktien mit einer hohen und nachhaltigen Dividendenrendite aus eher defensiven Sektoren konzentriert und zum anderen auf strukturelle Themen, die überdurchschnittliches Dividendenwachstum erwarten lassen.

Im Detail unterscheidet er in:

  • Dividend Yielders: Unternehmen mit reiferem Geschäftsmodell und überdurchschnittlich hoher Dividendenrendite,
  • Dividendenwachstumstitel: Unternehmen, mit überdurchschnittlich hohem (Dividenden-)Wachstum,
  • Dividendenchampions: Unternehmen, die jährlich mindestens ein Jahrzehnt lang ihre Dividende kontinuierlich erhöht haben,
  • Qualitätstitel: Unternehmen, die eine gute Bilanzqualität, einen hohen freien Cashflow, eine niedrige Verschuldung und ein gutes Kreditrating aufweisen.

Um die eigenen Dividenden-Favoriten herauszufiltern, hat das DWS-Team ein Multi-Faktor-Modell aufgesetzt, das hauptsächlich auf den Faktoren Dividendenrendite, Dividendenwachstum und Ausschüttungsquote basiert und das Rahmenwerk für den Managementprozess bildet. Eine Garantie für die Zielerreichung gibt das Modell nicht, doch andererseits fühlt sich Thomas Schüssler damit gerüstet, um die sich weiterhin bietenden Chancen im Dividendensegment zu nutzen.

Zwar sieht er angesichts des aktuellen Bewertungsniveaus am Aktienmarkt nur noch begrenzten Spielraum für weitere Bewertungsausweitungen und erwartet entsprechend nur moderate Kurssteigerungen an den globalen Aktienmärkten, die im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich liegen sollten. Doch die Bedeutung von Dividendenzahlungen für den Gesamtertrag betrachtet er als weiter zunehmend, und ihr Beitrag sollte einen überdurchschnittlichen Anteil am Gesamterfolg der Anlage darstellen.[3]

Mehr Informationen zum DWS Top Dividende

1. Quelle: Ernst & Young, Pressemitteilung v. 22.03.2018, Rekorddividende für Aktionäre – Dax-Konzerne schütten 36 Milliarden Euro aus

2. Thomas Schüssler, Manager des DWS Top Dividende Fonds; Update DWS TOP Dividende; Frankfurt, 5. Juni 2018

3. Thomas Schüssler; DWS; Manager des DWS Top Dividende; aktueller Marktausblick: http://dws.de/aktienfonds/de0009848119-dws-top-dividende-ld/

font

Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als nicht zutreffend oder nicht korrekt herausstellen können.

CRC 059050 (07/2018)

CIO View