- Festverzinsliche Anleihen wie Sparbuch, Tages- oder Festgeld erhalten zwar das Kapital, jedoch nicht die Kaufkraft.
- Für den effektiven Vermögensaufbau gibt es zielführendere Anlageformen, z. B. das Fondssparen.
- Wer seine Geldanlage langfristig plant, kann dabei das Risiko senken und die Chancen auf attraktive Renditen für die Altersvorsorge verbessern.
Bei der K-Frage in der Politik stellt man sich die Frage, wer der nächste Kanzler oder Kanzlerin wird. Für Anleger ist allerdings eine ganz andere K-Frage relevant: Kapitalerhalt oder Kaufkrafterhalt?
Oder anders gefragt: Was ist es eigentlich, worauf es bei der Geldanlage wirklich ankommt? Ist es der Kapitalerhalt, also die Sicherheit, dass das angelegte Vermögen auf keinen Fall an Wert verliert? Dass also zum Beispiel 10.000 Euro nach Ablauf von 20 Jahren immer noch 10.000 Euro sind, und keinen Cent weniger? Oder geht es doch um mehr?
Um die K-Frage bei der Geldanlage zufriedenstellend zu beantworten, müssen wir uns einem anderen „K“ zuwenden: der Kante, besser gesagt der hohen Kante. Auf diese legen wir ja gerne den einen oder anderen Groschen, der übrigbleibt. Doch woher kommt der Begriff eigentlich? Glaubt man der Überlieferung, war die hohe Kante nichts anderes als ein Geheimfach im Bett-Baldachin wohlhabender Menschen. Hier verbergen sie ihr Vermögen nicht nur vor anderen, sondern auch vor sich selbst – ganz nach dem Motto: Was man nicht sieht, das gibt man auch nicht aus.
Mangels Baldachin packen wir Sparbeträge heute auf das inzwischen fast ebenso antiquierte Sparbuch, Tages- oder Festgeld. Die Grundidee ist ähnlich: Kapital wird selbsterzieherisch aus dem Sichtfeld geräumt. Außerdem – und das schafft kein Baldachin der Welt – erwarten wir für diesen selbst auferlegten Konsumverzicht eine Belohnung durch die Bank in Form satter Zinsen.
Soweit, so gut bzw. schlecht. Denn spätestens beim Begriff „satte Zinsen“ muss es Ihnen doch einen kleinen Stich versetzt haben? Satt machen die Zinsen heute wirklich niemanden mehr – zumindest nicht bei konservativen Anlageformen. In Anbetracht der Tatsache wird sich mancher heute Negativzinsen auf Sparguthaben berechnen[1], wird sich mancher Anleger inzwischen sogar ernsthaft fragen, ob nicht doch der Baldachin der bessere Aufbewahrungsort wäre. Unter uns: Nein, ist er nicht. Denn egal, ob Sparbuch, Festgeld, Matratze oder Baldachin – Ihr Kapital wird hier zwar scheinbar erhalten, sein Wert jedoch nicht.
Nicht vor Einbrechern oder sich selbst: Vor der Inflation müssen Sie Ihr Geld schützen!
Es ist Zeit, den Tatsachen ins Auge zu sehen: Waren und Dienstleistungen werden im Lauf der Zeit einfach immer teurer. Stichwort: Inflation. Die merken wir in erster Linie schmerzlich an der Supermarktkasse. Und leider erst viel zu spät nach Jahren an unserem Sparbuchsaldo, wenn dieser nicht ausreichend verzinst wird. Jahr für Jahr verliert er stetig an Wert, ein unauffälliger, schleichender und damit heimtückischer Prozess. Womit wir beim anderen „K“ angekommen wären: der Kaufkraft.
Um den Wert Ihres Vermögens langfristig zu schützen, sind das gute alte Sparbuch oder ähnliche Anlageformen nicht wirklich dafür geeignet. Und auch wenn 10.000 Euro nach zehn Jahren natürlich immer noch 10.000 Euro sind – die leider viel zu späte Erkenntnis ist dann bitter: Sie werden sich von diesem Geld später viel weniger leisten können. Oder anders ausgedrückt: Das Kapital wurde zwar erhalten, die Kaufkraft hingegen nicht. Für alle, die bis ins Alter ihren liebgewonnenen Lebensstandard erhalten wollen, liegt die Antwort der K-Frage – Kapitalerhalt oder Kaufkrafterhalt? – damit wohl auf der Hand.
Mit global investierenden Aktienfonds konnten Anleger in den letzten Jahren und insbesondere auch langfristig überzeugende Renditen erzielen. Wie die Tabelle zeigt, können die Renditen in den einzelnen Jahren sehr unterschiedlich sein. Die Anleger müssen auch bereit sein, Schwankungen in Kauf zu nehmen.
Wertentwicklung einer Einmalanlage in Aktienfonds global
Angaben sind Durchschnittswerte in Prozent. Stichtag: 30.04.2021.
1 Jahr | 3 Jahre | 5 Jahre | 10 Jahre | 15 Jahre | 20 Jahre | 25 Jahre | 30 Jahre | |
kumuliert | 25,1 | 32,7 | 51,1 | 118,7 | 121,9 | 99,3 | 462,6 | 687,1 |
p.a. | 25,1 | 9,9 | 8,6 | 8,1 | 5,5 | 3,5 | 7,2 | 7,1 |
Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Quelle: © BVI